Meet the Git Ninjas

Vom diesjährigen E-Commerce-Camp in Jena ist vielen Teilnehmern eine Session in besonderer Erinnerung geblieben. In einem sehr unterhaltsamen und kompetenten Vortrag hat Christoph Burgdorf über seine Arbeit mit Git berichtet und gezeigt, dass Live-Coding sehr wohl funktionieren kann. Anlässlich zweier Git-Workshops, die er mit einem Kollegen veranstaltet, habe ich ihm einige Fragen zu seiner Arbeit und dem Thema Versionsverwaltung gestellt.

Bitte erzähle ein wenig über dich: Was machst du beruflich? Was interessiert dich besonders?

Ich bin Entwickler mit Leib und Seele. Mich fasziniert eigentlich alles rund um Softwaretechnologie. Insbesondere neue Programmiersprachen, Frameworks und Vorgehensmodelle haben es mir angetan. In den vergangen Jahren habe ich mich intensiv mit C#, JavaScript, Single Page Applications, AngularJS und Git auseinandergesetzt. Aktuell beschäftige ich mich stark mit der aufstrebenden Sprache Rust von Mozilla. Insbesondere die Arbeit in der Open Source Community bereitet mir viel Spaß und nimmt viel Zeit in Anspruch.

In meinem Hauptberuf bei CouchCommerce arbeite ich zusammen mit einem wundervollen Team daran, E-Commerce durch moderne, schnelle Web Apps auf eine neue Stufe zu bringen.

Was ist thoughtram?

thoughtram ist ein Projekt von Pascal Precht und mir. Wir möchten interessante Technologiethemen durch qualitativ hochwertige Workshops vermitteln. Im September beginnen wir mit einem zweitägigen Git-Workshop, den wir sowohl in Hannover als auch in Istanbul anbieten. Darüber hinaus haben wir bereits einige In-house Workshops zu den Themen Git und AngularJS für dieses Jahr geplant. Insbesondere das Thema AngularJS erfährt aktuell eine enorme Nachfrage.

Langfristig wollen wir uns jedoch nicht auf „Offline-Workshops“ beschränken, sondern auch Workshops, E-Books und Screencasts online anbieten. Für 2015 planen wir darüber hinaus auch einige Non-Profit-Events, bei denen sich Interessierte kostenlos davon überzeugen können, dass die Dinge, über die wir reden, eigentlich gar nicht so kompliziert sind wie sie klingen.

Ihr plant in nächster Zeit unter anderem ein Git-Seminar in Hannover. Kannst du etwas dazu sagen? Was ist die Zielgruppe?

Der Workshop in Hannover wird unser Debüt, er findet am 6. – 7. September statt und wir freuen uns ganz besonders über das rege Interesse und die viele Unterstützung, die wir erfahren. Github schenkt jedem unserer Teilnehmer einen sechs Monate Micro-Plan. Zudem wird Mike Adolphs von Github vor Ort sein und sich für Fragen rund um Git und Github zur Verfügung stellen. Darüber freuen wir uns sehr.

Unser Workshop richtet sich sowohl an Umsteiger aus anderen Versionskontrollsystemen als auch an Git-Einsteiger bzw. erfahrenere Git-Benutzer. Am zweiten Tag werden wir ein Niveau erreichen, bei dem auch gestandene Git-Benutzer noch einiges lernen sollten. Wenn wir nach dem Feedback zu unseren aktuellen Ticketverkäufen gehen, haben die meisten bereits Git in Ihrer Firma im Einsatz.

Wo liegt für dich der besondere Wert des Einsatzes von Git als Versionsverwaltung? Im Gegensatz zu Subversion?

Git vereinfacht den Softwareentwicklungsprozess durch das einfache und robuste Handling von Branches. Hand aufs Herz, in den wenigsten Firmen, die SVN benutzen, kommen Branches intensiv zum Einsatz. Man kann es auch niemandem verübeln, zu tief klaffen die Wunden von unüberwindbaren Horror-Merge-Szenarien. Leider hemmt das den Entwicklungsprozess, da es nebenläufige Entwicklungsstränge behindert. In Git gehört Branchen und Mergen zu den einfachsten Aktionen mit nahezu zero overhead.

Zudem kommen die Vorteile, die sich allein aus dem verteilten Ansatz ergeben. Die gesamte Entwicklungshistorie steht einem immer – auch offline – zur Verfügung. Das kann z.B. für Entwickler im Außendienst vor Ort beim Kunden ein enormer Vorteil sein. Man könnte die Liste noch lange fortsetzen.

Welche Tipps kannst/möchtest du Git-Einsteigern gerne mit auf den Weg geben?

Es klingt trivial, aber ich empfehle Einsteigern unbedingt die Hilfe zu benutzen. Für jeden Command lässt sich über die Flag „–help“ eine hervorragende Dokumentation aufrufen. Ich empfehle außerdem, sich mit dem Grundkonzept der Snapshots auseinanderzusetzen. Wenn das Grundkonzept von Git verstanden wurde, verlieren die vielen einzelnen Befehle ihren Schrecken 🙂

Hast du Literaturtipps? (Bücher, Blogs?)

Neben der bereits erwähnten Hilfe kann ich das Buch „Pro Git“ empfehlen, welches man sowohl käuflich erwerben als auch kostenlos direkt auf der Git-Seite lesen kann.


Weitere Informationen zu den erwähnten Workshops findet man auf der thoughtram-Seite. Und das beste: mit dem Code „SHOPTECHBLOG“ gibt es einen Rabatt von €50,00!

Roman Zenner (ShopTechBlog)

Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit E-Commerce-Technologie und gehe hier im Blog der Frage nach, mit welchen Systemen Marken und Händler:innen ihr Online-Geschäft abbilden.

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