27. Juli 2024

TWiST #222: $130m-Weihnachtgeschenk für Spryker

Das Jahr 2020, das an und für sich schon komplett krass, verrückt, unvorstellbar, beängstigend, traurig, hoffnungslos, aber auch kreativ, disruptiv und voller Chancen war, endet mit einem Tusch: Spryker sammelt zum Jahresende $130 Millionen von TCV ein. Bei letzterem handelt es sich um einen US-amerikanischen Investor, der unter anderem auch in Unternehmen wie LinkedIn, Mollie, Klarna und Spotify investiert (ist). In der Presse-Meldung heißt es unter anderem:

Die Vorteile von Spryker basieren auf der innovativen Headless und API-basierten Architektur, kombiniert mit einem modularen “packed business capabilities” design (PBC), welches maximale Flexibilität bei der Entwicklung ermöglicht. Das Cloud native Spryker PaaS (Platform as a Service) Angebot unterstützt Kunden die dem sehr beschränkten und dem wenig sophistizierte Geschäftsmodell fokussierten SaaS (Software as a Service) Angebot entwachsen sind, um anspruchsvolle, digitale Geschäftsmodelle umsetzen zu können. 

Damit sind alle relevanten Shoptech-Buzzwords genannt und in einer waghalsigen Schachtelsatzkonstruktion verpackt. Aber, genug der Häme, denn klar ist: wie immer auch man zu Spryker steht (und ich selbst bin in dieser Hinsicht nicht immer zimperlich gewesen), haben Alex, Boris und Kolleg*innen in puncto Marketing alles richtig gemacht und die eigene Story immer wieder so geschärft (a.k.a. ge-pivoted), dass sie für die jeweilige Zeit und das jeweilige Umfeld gepasst hat. Wir könnten wahrscheinlich noch ewig darüber streiten, wie cloud-native und API-basiert Spryker wirklich ist – aber machen wir uns nichts vor, das hier ist letzlich B2B-Vertrieb und keine wissenschaftliche Debatte: entscheidend ist, was Kunden denken (und kaufen) und wie erfolgreich sie in ihren Projekten sind. Daher an dieser Stelle ehrlich und ausdrücklich: Gratulation!

(Bild: pexels.com)

Roman Zenner (ShopTechBlog)

Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit E-Commerce-Technologie und gehe hier im Blog der Frage nach, mit welchen Systemen Marken und Händler:innen ihr Online-Geschäft abbilden.

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