Shoptech-Wiki

Manchmal schwirren in Blogposts und auf Marketing-Seiten so viele (technische) Buzzwords herum, dass man kaum den Überblick behält. Um Ordnung in das Chaos zu bringen, hier unser Shoptech-Nachschlagewerk, das wir nach und nach erweitern werden.

API (Application Programming Interface)

Im Online-Kontext handelt es sich bei einer API um eine standardisierte Programmierschnittstelle, die online einen Datenaustausch zwischen zwei oder mehreren unterschiedlichen Anwendungen ermöglicht (Webservice). Auf diese Weise können strukuriert Rohdaten etwa von A nach B übertragen werden, was etwa die Basis moderner Headless-Systeme ist.

Cloud

Im Shoptech-Kontext spricht man immer dann von Cloud, wenn man seine Anwendung(en) bei einem Anbieter wie etwa Amazon Web Services (AWS), Google Compute Engine (GCE) oder Microsoft Azure betreibt. Mit ihren Public-Cloud-Angeboten sorgen sie für die nötige Infrastruktur, also etwa Datenbanken, Server und Hosting von Dateien. Marken und Händler müssen sich also nicht mehr um eigene Hardware, wie etwa Server oder Netzwerk-Infrastruktur, kümmern, sondern nutzen diese Ressourcen je nach Bedarf. Abgerechnet wird in der Regel nach Nutzung und die Anbieter garantieren (Ausfall)-Sicherheit, Backups und Skalierung.

GraphQL

GraphQL ist eine neue, wesentlich effizientere Art, mit APIs zu interagieren und deren Daten abzurufen und zu manipulieren. Es handelt sich um eine eigene Sprache, über die man sehr genau die zu übertragenden Daten eingrenzen kann, was zu weniger Overhead und grundsätzlich weniger Daten-Traffic führt. GraphQL wurde ursprünglich von Facebook entwickelt, 2018 aber an die GraphQL-Foundation als OpenSource-Projekt ausgelagert.

Headless

Die Grundidee eines Headless-Systems ist die von Trennung von Front- und Backend. Ein Frontend („Head“) wird dabei generell als die Technologie verstanden, mit denen Nutzer interagieren, also Websites, Apps, Voice-Skills und viele andere mehr. Im Gegensatz dazu sind im Backend Daten und Prozesse angesiedelt. Der „Klebstoff“ zwischen diesen beiden Teilen ist eine Programmierschnittstelle (API). Sie stellt den Datenverkehr zwischen Front- und Backend sicher, sodass im Hintergrund ein Prozess angestoßen werden kann, wenn ein Nutzer in seiner App eine Aktion durchführt.

Headless-Systeme liefern den Betreibern die erwähnten Backend-Prozesse, die in der Regel in der Cloud betrieben werden, sowie eine flexible, gut dokumentierte API. Marken und Händler, die dieses System für ihre Zwecke einsetzen, programmieren dann ihre individuellen Frontends, beispielsweise in Form einer PWA.

Es gibt einige Anbieter, die solche Systeme auf den Markt gebracht haben und weiterentwickeln, etwa commercetools und Moltin im E-Commerce-Bereich oder contentful und contentstack im CMS-Bereich.

PWA (Progressive Web App)

Eine PWA ist eine Anwendung, die Eigenschaften mobiler Webseiten und nativen Apps kombiniert. Werden sie in einem Browser geladen, verhalten sie sich wie eine responsive Website, ihre Inhalte werden also entsprechend der aktuellen Auflösung angepasst. Auf mobilen Geräten können sie darüberhinaus Funktionen übernehmen, die bis dato nativen Apps vorbehalten waren, wie etwa Push-Notifications oder die Offline-Nutzung. Programmiert werden Progressive Web Apps in der Regel mit einem JavaScript-Framework wie Angular, React oder Vue.

SaaS (Software-as-a-Service)

Bei SaaS handelt es sich um eine Art der Software-Nutzung, die ohne eigene Installation auskommt und sich der Anbieter um die Wartung und Erweiterung kümmert. Anwender nutzen die Software „as is“ und können etwa die Verwaltung der eigenen Projekte komplett per Browser erledigen.

Anbieter von SaaS-Shopsystemen, die ihre Software in der Cloud betreiben, sind etwa Salesforce Commerce Cloud oder Shopify.