Das Jahr 2020, das an und für sich schon komplett krass, verrückt, unvorstellbar, beängstigend, traurig, hoffnungslos, aber auch kreativ, disruptiv und voller Chancen war, endet mit einem Tusch: Spryker sammelt zum Jahresende $130 Millionen von TCV ein. Bei letzterem handelt es sich um einen US-amerikanischen Investor, der unter anderem auch in Unternehmen wie LinkedIn, Mollie, Klarna und Spotify investiert (ist). In der Presse-Meldung heißt es unter anderem:
Die Vorteile von Spryker basieren auf der innovativen Headless und API-basierten Architektur, kombiniert mit einem modularen “packed business capabilities” design (PBC), welches maximale Flexibilität bei der Entwicklung ermöglicht. Das Cloud native Spryker PaaS (Platform as a Service) Angebot unterstützt Kunden die dem sehr beschränkten und dem wenig sophistizierte Geschäftsmodell fokussierten SaaS (Software as a Service) Angebot entwachsen sind, um anspruchsvolle, digitale Geschäftsmodelle umsetzen zu können.
Damit sind alle relevanten Shoptech-Buzzwords genannt und in einer waghalsigen Schachtelsatzkonstruktion verpackt. Aber, genug der Häme, denn klar ist: wie immer auch man zu Spryker steht (und ich selbst bin in dieser Hinsicht nicht immer zimperlich gewesen), haben Alex, Boris und Kolleg*innen in puncto Marketing alles richtig gemacht und die eigene Story immer wieder so geschärft (a.k.a. ge-pivoted), dass sie für die jeweilige Zeit und das jeweilige Umfeld gepasst hat. Wir könnten wahrscheinlich noch ewig darüber streiten, wie cloud-native und API-basiert Spryker wirklich ist – aber machen wir uns nichts vor, das hier ist letzlich B2B-Vertrieb und keine wissenschaftliche Debatte: entscheidend ist, was Kunden denken (und kaufen) und wie erfolgreich sie in ihren Projekten sind. Daher an dieser Stelle ehrlich und ausdrücklich: Gratulation!
(Bild: pexels.com)
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