TWiST #196: Die Shop-App von Shopify

Nach dem gestrigen Feiertag folgt hier unser üblicher Wochenrückblick. Wir unterhalten uns vor allem über die neue App Shop von Shopify. In der Presse-Meldung ist dazu zu lesen:

The app helps you throughout your shopping journey: from discovering new products, placing orders with your favorite brands faster, to tracking your packages, all in one place. We’ve brought our expertise in commerce and proven features from Shop Pay and Arrive to make purchasing and order tracking frictionless for shoppers.

Es geht bei dieser App, die es sowohl für iOS als auch für Android gibt und bis dato unter den Namen „Arrive“ bekannt war, im Wesentlichen um drei Dinge: das Entdecken von Produkten aus Shopify-Shops, das Bezahlen mittels Shop Pay und das Tracking von Paketen. (Offenlegung an dieser Stelle: ich arbeite bekanntermaßen für Shopify und kenne deswegen weitere Details, an dieser Stelle beschreibe ich aber natürlich nur das, was für alle sichtbar ist.)

Produkte findet die App, indem man nach den zugehörigen Shop-Namen sucht und diesen Shops folgt. Über kleine Produktkacheln erreicht man diese Shops (bleibt dabei immer noch in der App), und kann dort bestellen. Sollte der Händler Shop Pay aktiviert haben, können Kunden darüber bezahlen – die Logik dabei ähnelt etwa dem, was man hierzulande von Paypal & Co. kennt. Nach der Bezahlung landet die Bestellung im Paket-Tracker, über den Kunden den Lieferstatus überprüfen können. Außerdem hat das den Effekt, das Shop auf Basis der Lieferadresse andere Shopify-Händler in der Nähe findet – in meinem Fall ein Auto-Tuning-Anbieter aus Kerpen und ein Nippes-Shop aus dem niederländischen Grenzgebiet (was komplett in mein privates Shopping-Beuteschema fällt).

Bemerkenswert daran finde ich grundsätzlich, dass hier ein E-Commerce-Technologieanbieter mit Shop eine eigene Consumer-Marke aufbaut, und sich nicht „nur“ auf die Bereitstellung von Infrastruktur für Marken und Händler beschränkt. Zuletzt haben wir das bepado von Shopware gesehen, dem jedoch leider kein allzu großer Erfolg beschieden war.

Jedenfalls scheint das Interesse auf Analysten- und Journalistenseite groß zu sein, Marcel Weiß etwa beleuchtet in seinem monatlichen Nexus-Newsletter (kostenpflichtig, jeden Euro wert!) die Strategie dahinter genauer. Ich selbst kann mich aus genannten Gründen nicht richtig in die Debatte einschalten, versuche aber trotzdem, Eure Fragen so gut es geht zu beantworten und mich an den passenden Stellen einzubringen.

Was war noch? In einer Presse-Mitteilung haben commercetools und Flaconi ihre Zusammenarbeit bekanntgegeben, um endlich das Frankenstein-Magento des Parfumherstellers und Martins früherem Arbeitgeber abzulösen.

(Bild: pexels.com)

Roman Zenner (ShopTechBlog)

Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit E-Commerce-Technologie und gehe hier im Blog der Frage nach, mit welchen Systemen Marken und Händler:innen ihr Online-Geschäft abbilden.

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